ERDE FÜR ALLE

Die Erde kann sehr viele Menschen versorgen, aber sie kann das nicht unbegrenzt. Die Menschen auf der Erde werden immer mehr. Im Jahr 2020 kamen 73 Millionen neue Menschen dazu, fast so viele wie alle, die in Deutschland leben! Sie alle wollen essen, trinken, wohnen, einkaufen und arbeiten.

Damit in Zukunft alle Menschen gut leben können, müssen wir darauf achten, dass wir sparsamer mit den Rohstoffen auf der Erde umgehen.

Wie? Zum Beispiel weniger kaufen und verbrauchen. Die Dinge länger nutzen. Und beim Einkauf aufpassen: Haben die Hersteller die Umwelt geschützt? Wurden die Produkte fair hergestellt?

 

 

Eine faire Sache?


Lakshmi ist 15 Jahre alt und lebt in Indien. Sie geht nicht in die Schule, sondern arbeitet in einer Kleiderfabrik. Jeden Tag näht sie Hosen in der finsteren Fabrikhalle.

Zehn Stunden rattert ihre Nähmaschine, dafür bekommt sie 25 Cent am Tag. Zu wenig, um ihre Familie satt zu machen, aber die Familie braucht das Geld.

Wochenende oder Feiertage gibt es für Lakshmi nicht. Wenn sie zu langsam näht, schimpft ihr Boss auch noch. Bei uns werden die Jeans dann billig als Schnäppchen verkauft.

 

Ganz schön ungerecht (unfair)!


Viele Dinge, die du bei uns im Laden einkaufst, werden gar nicht bei uns in Deutschland hergestellt. T-Shirts, Hosen, Rucksäcke, Taschen und Schuhe kommen oft aus Fabriken in ärmeren Ländern in Asien, Afrika oder Südamerika.

Auch Lebensmittel wie Bananen, Kaffee oder Kakao werden auf Plantagen im warmen Klima angebaut. Die Arbeiter und Bauern bekommen dort oft so wenig Lohn für ihre Arbeit, dass sie und ihre Familien davon gar nicht leben können. Obwohl sie viele Stunden am Tag hart und ohne Pause arbeiten müssen!

Die Fabriken haben manchmal gar keine Fenster, sind schlecht belüftet, kaum beleuchtet oder höllisch laut. Oft arbeiten die Menschen mit Giftstoffen ohne Schutzkleidung oder Masken.

 

Fair ist besser – Auf dieses Siegel achten


Wer fair sein will, achtet daher auf das Fairtrade-Siegel. Faitrade bedeutet fairer also gerechter Handel. Diese Produkte sind zwar oft etwas teurer, dafür verbessern sie die Arbeits- und Lebensbedingungen in ärmeren Ländern,

Die Arbeiter und Bauern verdienen so viel Geld, dass sie ihre Familien auch ernähren können. Die fairen Betriebe garantieren feste Arbeitszeiten mit Pausen und sichere und gut ausgestattete Arbeitsplatze. Sie stellen Schutzkleidung für gefährliche Arbeit zur Verfügung und achten auf die Gesundheit der Mitarbeiter.

Und Kinderarbeit – so wie Lakshmi in der indischen Kleiderfabrik – ist dort verboten.

Check mal draußen: Schau doch mal im Lebensmittelgeschäft oder im Kleiderladen, wo du das Fairtrade-Siegel findest. Oder frag danach!

Check mal bei dir zu Hause: Welche Lebensmittel wurden fair gehandelt und tragen ein Fairtrade-Siegel?

Für die Menschen in den ärmeren Ländern der Welt ist es wichtig, dass wir hier bei uns darauf achten, fair einzukaufen.

 

Konsum-Check: Brauche ich das wirklich? R R R R R!

Fünfmal R für fünf englische Wörter – mit dieser schlauen Regel kannst du selber testen, ob du eine Sache wirklich kaufen solltest – oder ob es anders besser geht!

Wie? Am Beispiel Packpapier für Weihnachtsgeschenke zeigen wir es dir!

Reuse = Wiederverwenden! Benutz Dinge einfach nochmal, anstatt sie gleich wegzuwerfen! Wenn du unterm Weihnachtsbaum deine Geschenke nicht wild aufreißt, sondern vorsichtig öffnest, kannst du das Papier zusammenlegen und später wiederverwenden.

Refuse = Ablehnen! Sag nein, wenn eine Werbung im Fernsehen, Radio oder Internet dir weismachen will, dass du eine Sache unbedingt haben musst! Sag nein zum Kaufen - und leih es dir, teil oder tausch mit anderen! Bring dein Geschenkpapier nach den Ferien mit in die Klasse und organisiere eine Tauschbörse!

Reduce = Reduzieren! Verringere die Menge an neuen Dingen, die du vielleicht gar nicht wirklich brauchst. Kauf weniger ein! Wenn du doch mal Geschenkpapier kaufst, nimm nur so viel, wie du unbedingt brauchst. Achte darauf, dass es möglichst umweltfreundlich aus Altpapier und fair hergestellt wurde (Fairtrade-Siegel)!

Rethink = Überdenken! Überleg, ob du diesen Gegenstand wirklich unbedingt brauchst oder auch darauf verzichten kannst! Kauf dein Geschenkpapier nicht im letzten Moment. Überleg, ob du nicht besser ein ganz persönliches und besonderes Geschenkpapier selbst gestaltest.

Recycle = Wiederverwerten! Alte Dinge nicht einfach wegwerfen, sondern überlegen, ob man sie wiederverwerten kann. Entweder nochmal benutzen oder in die Recyclingtonne, damit daraus was Neues entstehen kann. Füge aus verschiedenen Stoffen und Papierresten einen neuen, bunten Bogen Geschenkpapier zusammen!

Rucksack, voll fair!

Welche Aussagen passen zum Siegel?

A   Der Rucksack wird von einem Erwachsenen genäht.

  Der Rucksack wird von einem Kind genäht. Es muss mit dem knappen Lohn seine arme Familie unterstützen. Deshalb kann es nicht in die Schule gehen.

 

C   Die Arbeiter der Rucksackfabrik können von ihrem knappen Lohn nicht leben.

  Die Näherinnen und Näher verdienen genug, um ihre Familien zu ernähren.

 

  Die Rucksack-Näher müssen ohne feste Arbeitszeit schuften. Bezahlt werden sie für jeden fertig genähten Rucksack.

F   Die Rucksack-Näher bekommen einen angemessenen Stundenlohn.

 

  Die Räume der Fabrik haben helle Lampen und sind gut belüftet.

H   In der Rucksackfabrik stinkt es nach Farbstoff vom Lederfärben, die alten Lampen machen wenig Licht.

 

Wenn du die richtige Aussage ausgewählt hast, bringe die Buchstaben in die richtige Reihenfolge und schon hast du das Lösungswort.

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