Wie eine blaue Murmel sehen Astronauten unsere Erde vom Weltall aus. Weil die nämlich vor allem das blaue Wasser der Ozeane erkennen. Schau mal selbst am Globus oder auf einer Weltkarte: Das Festland mit den Erdteilen macht nur einen kleinen Teil aus.
Daher müsste unser Planet eigentlich nicht Erde, sondern Wasser heißen! Fast drei Viertel der Erdoberfläche sind Ozeane. Die Erdteile liegen wie Inseln darin. Und alle sieben Kontinente zusammen sind nicht einmal so groß wie unser größtes Weltmeer, der Pazifik.
Wunderbar, das heißt ja Wasser im Überfluss – nur ist der größte Teil dieses Wassers salzig! Wie salzig Meerwasser ist, das kannst du leicht ausprobieren: Lös in einem Liter Wasser drei Esslöffel Salz auf! Wie das schmeckt? Wenn du beim Schwimmen im Meer schon mal einen Schluck Salzwasser verschluckt hast, weißt du es: salzig bitter, bäh!
Auf so eine versalzene Brühe haben Fische, Wale, Krebse und Quallen, einfach alle Lebewesen im Meer ihren Körper seit Urzeiten eingestellt. Aber alle Lebewesen an Land können Meerwasser leider nicht trinken – auch wir Menschen nicht! Unser Körper könnte das viele Salz nicht ausscheiden, es würde ihn vergiften und austrocknen – wir würden qualvoll sterben.
Trinkbares Süßwasser macht auf der Erde nur einen winzigen Teil aus: nämlich mickrige 3 Prozent der gesamten Wassermenge. Und das, obwohl die Erde ja fast überall aus Wasser besteht. Der riesige Rest mit 97 Prozent ist salziges, für uns ungenießbares Meerwasser!
Stell dir mal vor, alles Wasser auf der Welt würde in eine Badewanne passen. Darin wäre das trinkbare Süßwasser aus Seen, Flüssen und dem unterirdischen Grundwasser nicht mal zwei Zahnputzbecher voll, also knapp ein halber Liter! Und ein halber Putzeimer aus der Badewanne, nämlich dreieinhalb Liter, wäre das Süßwasser, das festgefroren als Schnee, Gletscher und ewiges Eis die Pole und Gebirge bedeckt.
Jetzt klingt zwei Zahnputzbecher Süßwasser auf eine ganze Badewanne Salzwasser winzig wenig – doch in Wirklichkeit ist es natürlich eine unvorstellbar große Menge. Forscher schätzen, dass das Süßwasser rein rechnerisch für 20 Milliarden Menschen ausreichen würde.
Zurzeit leben fast acht Milliarden Menschen auf der Erde, und für sie alle müsste es daher eigentlich genügend Wasser geben. Wir müssten nur richtig mit dem Wasserreichtum umgehen und es gerecht verteilen! Die Länder der Vereinten Nationen haben es sich daher zum Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030, sollen alle Menschen weltweit Zugang zu sauberem und bezahlbarem Trinkwasser haben!
Schnell, ein Klo! Hast du schon mal auf einer Wanderung ganz dringend eine Toilette gebraucht? Und dann in deiner Not hinter einem Busch dein Geschäft verrichten müssen?
Unangenehm – aber diese peinliche Situation ist in vielen Gegenden der Welt völlig normal! Rund 673 Millionen Menschen, das sind achtmal so viele wie in Deutschland leben, haben überhaupt keine Toilette. Wenn sie aufs Klo müssen, gehen sie dazu einfach aufs Feld, ins Gebüsch oder erleichtern sich am Straßenrand.
Das ist natürlich gar nicht hygienisch! Denn Urin und Kot können das Trinkwasser verschmutzen, Krankheiten wie Durchfall oder Darmwürmer breiten sich leicht aus. Durch unsauberes Wasser stecken sich Menschen damit an.
Um Abhilfe zu schaffen, müsste man vor Ort Toiletten bauen und das Wassersystem ausbauen – und die Menschen aufklären, wie wichtig sauberes Wasser für alle ist. Viele Hilfsorganisationen kümmern sich darum, dass in Zukunft alle Menschen Zugang zu einem Klo haben!
Übrigens: Auch fast die Hälfte aller Schulen auf der Welt haben kein Klo!