Um Energie zu gewinnen, kommen die Menschen auf die tollsten Ideen! Wusstest du, dass man in Island die Häuser mit Warmwasser heizt, das aus dem Inneren der Erde stammt, denn der Kern unserer Erde ist sehr heiß? Oder dass es Spezial-Kraftwerke gibt, die von den Wellen im Meer angetrieben werden? Dann lies mal!
Ingenieure haben überlegt: Wie könnte man die Kraft der Wellen zu Strom machen? Zum Beispiel mit der „Wellenente“, einem schwimmenden Mini-Kraftwerk. Stoßen die Wellen an, „nicken“ die Schwimmenten. Das Auf und Ab schiebt Schwungräder und Pumpen im Inneren an. Ein Generator macht dann daraus Strom.
Im Modell „Seeschlange“ bewegen die Wellen riesige schwimmende Röhren auf und ab. Die sind über Gelenke verbunden und erzeugen dann Strom.
Ein großes Problem für solche Kraftwerke sind aber die Stürme. Sie haben schon viele Testanlagen zerstört. Trotz vieler Pläne liefert die Wellenkraft leider noch kaum regelmäßig Strom.
Im Meer vor der Küste Schottlands arbeitet ein ganz besonderes Kraftwerk – unter Wasser! Es heiß „MeyGen“ und wird durch die Meeresströmung angetrieben. Am Meeresgrund stehen riesige Räder – ähnlich wie Windräder. Die werden aber nicht vom Wind, sondern vom Wasser bewegt: Energie aus dem Meer. Das weltgrößte Strömungs-Kraftwerk „MeyGen“ versorgt immerhin fast 4000 Häuser mit Strom.
Kennst du die Gezeiten? Sie heißen Ebbe und Flut. So sagt man, wenn im Meer der Wasserspiegel fällt und steigt. In Buchten, wo dieser Unterschied groß genug ist, kann man ein Kraftwerk arbeiten lassen. Die Kraft des Wassers, das in die Bucht hinein und wieder zurückströmt, treibt große Turbinen an. In Frankreich steht am Atlantik das zweitgrößte Gezeiten-Kraftwerk der Welt: „La Rance“ stellt seit über 50 Jahren Strom aus dem Meer her!
In der Tiefe der Erde ist es heiß. An manchen Stellen befördern Vulkane und heiße Quellen diese Hitze nach oben. Dort können die Länder diese Erdwärme nutzen! Zum Beispiel auf Island, einer Insel im Atlantik. Dort strömt ständig heißes Wasser mit 85 Grad aus vulkanischen Quellen – ideal zum Heizen von Häusern! Da es umweltfreundlich und umsonst ist, hält man dort damit sogar Gehsteige und Straßen frei von Glatteis. Und Spezial-Lokale kochen mit der Erdwärme!
Die Menschen dort machen aus Erdenergie auch Strom. Wenn man auf Island ein paar hundert Meter tief in die Erde bohrt, ist das Grundwasser bis zu 350 Grad heiß. In Rohren schießt es nach oben und wird zu heißem Dampf. Der treibt dann in Kraftwerken Turbinen an, die Strom machen! Auch andere Länder wie die USA oder Indonesien gewinnen durch diese Geothermie (geo = griechisch: Erde, thermos = griechisch: Wärme) saubere Energie.
Bei uns sprudeln leider keine heißen Quellen einfach aus dem Boden. Aber in ein paar Metern Tiefe ist es immerhin auch im Winter etwa 10 Grad warm. Genug, um mit Spezial-Pumpen Wärme im Boden zu sammeln. Die wärmt dann Wasser in Leitungen auf. Mit so einer Erdwärme heizen bei uns bis jetzt einige hunderttausend Häuser. Wer noch viel tiefer, also auf 3000 Meter und mehr bohrt, kann mit der Energie aus dem Bauch der Erde sogar Kraftwerke antreiben – und Strom herstellen! Bei uns in Bayern gibt es über 20 solcher Tiefbohr-Kraftwerke.
Du willst mehr wissen? Hier findest du interessante Infos dazu im Netz:
BR Kinder - Erneuerbare Energie: Geothermie - Energie aus der Tiefe