BAU DEN BIENEN EIN ZUHAUSE!

Nicht wegen des Honigs – denn dein Haus ist für Wildbienen!

Die sind viel kleiner als Honigbienen und leben nicht in einem großen Bienenstaat, sondern als Einzelgänger.

Honig machen sie keinen, aber ihnen beim Nestbauen zuzuschauen, ist superspannend: wie sie pausenlos Pollen für ihre Kinderstube holen und die Kammern am Ende mit Lehm oder Harz verspachteln!

Je nach Art – bei uns gibt es über 500 verschiedene Wildbienen! – kannst du Häuser aus Halmen, Lehm oder Holz bauen. Häng sie im Garten, am Balkon oder Fensterbrett auf – Hauptsache, sonnig und vor Regen geschützt, damit die Kinderzimmer nicht schimmeln!

Ein Netz oder Drahtgitter vor dem Haus schützt die Bienenkinder vor hungrigen Vogelschnäbeln.

 

Haus 1: Halme als Kammer!


Das brauchst du zum Bauen:

hohle Schilf- oder Strohhalme, trockene Stängel (Himbeere, Sonnenblume, Rose, Königskerze), (Strick-)Nadel, Watte, leere Konservendose, Gartenschere, Schnur

Los geht’s!

  1. Sammle trockenes Schilf, Stroh oder andere dicke Halme und Äste. Wichtig: Sie müssen innen hohl sein! Falls nicht, kratz zu Hause mit einer Nadel das Mark innen heraus. Du brauchst so viele Halme, dass deine Dose gut voll wird!
     
  2. Teste, wie viele Halme in deine Dose passen! Sie sollen dicht sitzen und nicht wackeln. Schneid mit der Gartenschere zu lange Halme ab!
     
  3. Nimm die Halme noch mal heraus. Jeder Halm muss hinten zur Dose hin verschlossen sein, vorne aber offen! Verstopf das Hinterende mit Watte! Kontrollier, ob die Halme vorne wirklich offen sind, damit die Bienen einziehen können!
     
  4. Jetzt pack die Halme in die Dose: nach hinten das mit Watte verstopfte Ende, nach vorne das offene. Sitzt alles fest? Dann bind eine starke Schnur um die Dose und häng sie an einen sonnigen Platz, wo kein Regen hinkommt!

Haus 2: Zimmer aus Ziegel und Lehm!


Das brauchst du zum Bauen:

Gitterziegel, alte Feile, Garten-Handschuhe, Lehm, Eimer, Wasser, Nagel (3 bis 8 mm dick), Draht

Los geht’s!

  1. Wenn der Ziegel sehr scharfe Ränder hat, feilst du diese mit einer alten Feile glatt. Zieh dazu Handschuhe an!
     
  2. Dann mischst du den Lehm in einem Eimer mit Wasser zu einer dicken Pampe. Schmier die zähe Lehmpampe in die Löcher des Ziegels – zur Not mit einem Ast nachstopfen! Jetzt kommen die Zimmer für die Bienen: Bohr mit einem dünneren Nagel ganz durch, sodass der weiche Lehm hinten rausfällt. So sackt der Lehm in den Löchern nicht zusammen, wenn du den Nagel rausziehst. Sobald alle Löcher durchgestoßen sind, schmierst du die Löcher an der Rückwand des Ziegels mit Lehm zu.
     
  3. Sobald der Lehm getrocknet ist, kontrollier die Löcher am Einflug und arbeite mit dem Nagel nach. Die Bienen sollen ja gut hineinkommen!
     
  4. Umwickle dein fertiges Ziegelhaus mit Draht und häng es an eine sonnige, trockene Stelle!
     

Haus 3: Herberge aus Holz!


Das brauchst du zum Bauen:

Holzstück (mindestens 15 cm dick; nimm altes Hartholz wie Esche, denn frisches Holz bekommt leicht Risse!), Handbohrer, Holzbrettchen, Nägel, Hammer

Los geht’s!

  1. Bohre mit dem Handbohrer etwa 10 cm tiefe Löcher in das trockene Holz. Nimm verschieden dicke Bohrer und lass 2 cm Abstand zwischen den Löchern. Beweg den Bohrer hin und her, damit die Löcher innen schön glatt werden! Puste das Sägemehl heraus! Wenn dein Papa einen Elektrobohrer hat, kann er dir bestimmt helfen!
     
  2. Nagle ein Brettchen oben am Holz fest – es soll als Regendach ein paar Zentimeter überstehen. Mit zwei Nägeln auf der Seite kannst du dein Haus dann gut aufhängen.
     
  3. Fertig ist deine Herberge aus Holz! Häng sie an einem regengeschützten Sonnenplatz auf!

Was passiert im Bienenhaus?


Eine Wildbiene hat dein Haus entdeckt! Zuerst prüft sie, ob ihr die Zimmergröße passt. Dazu schlüpft sie ganz hinein. Passt alles?

Dann holt sie Futter für ihre Larven: Pollen von Blüten! Den trägt sie unermüdlich herbei und stopft ihn in die Löcher. Genug?

Dann legt sie ein Ei dazu – Zimmer fertig!

Sie zieht eine Wand ein und füllt die nächste Kammer: ein Kinderzimmer nach dem anderen. Am Ende verschließt sie das vorderste Zimmer mit Lehm oder Harz – als Schutz vor Feinden!

In den Zimmern schlüpfen dann aus den Eiern die Larven, die den Pollen fressen. Sie verwandeln sich zu erwachsenen Bienen, die dann oft erst Monate später schlüpfen.

Übrigens sind Wildbienen sehr friedlich und stechen fast nie!

 

Sorg für deine Wildbienen!


Bienen haben Hunger!

Sie mögen gerne Blüten mit viel Nektar. Pflanz ihnen Futterblumen wie Thymian, Salbei, Melisse, Lavendel, Katzenminze, Kugelblume, Storchschnabel, Wiesenflockenblume!

Bienen haben Durst!

Füll im Sommer eine Schale mit etwas Moos, Lehm und Steinen regelmäßig mit Wasser auf – so können die Wildbienen trinken und auch Lehm zum Verputzen ihrer Zimmer holen! Die Steine verhindern, dass sie dabei ertrinken.

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