Unkraut schmeckt und heilt

Früher haben auch wir mal „Unkräuter“ gegessen. Bevor es unser gezüchtetes Gemüse gab, holte man es sich von der Wiese: Man zupfte Löwenzahn, Vogelmiere und Möhre als Salat. Brennnesseln und Giersch kochte man als Gemüse wie Spinat. Die Wurzeln von Wegwarte und Löwenzahn röstete man und machte eine Art Kaffee daraus.

Und viele „Unkräuter“ benutzte man als Heilmittel: Kamille half bei Entzündungen, Spitzwegerich heilte Wunden und Insektenstiche, Huflattich stillte Hustenreiz.

Von wegen Unkraut – es ist die Apotheke der Natur!

 

Sprießen statt spritzen

Was tun viele Gärtner, wenn sie so ein unerwünschtes Kraut erblicken? Sie greifen zur Giftspritze!

Das Unkraut-Gift ist aber nicht nur für Pflanzen tödlich, sondern schadet auch Kleintieren und vergiftet unsere Gewässer.

Gift im Garten geht eigentlich gar nicht! Besser: Das Unkraut jäten, ausstechen oder hacken. Oft hilft es auch, mit Rindenmulch den Boden zu bedecken. Am besten: Die Kräuter zumindest in einer wilden Ecke einfach sprießen lassen!

Sie sind für viele Insekten und Vögel die einzige Chance, bei uns im Garten zu überleben.

 

Brennnesseln, bitte!

Die „böse Brennnessel“ zum Beispiel ist für fast 30 verschiedene Falter lebensnotwenig.

Ihre Raupen fressen oft nur die brennenden Blätter und sonst nichts: Tagpfauenauge, Admiral, Distelfalter, Landkärtchen, Kleiner Fuchs, C-Falter und viele mehr.

Wo die bunten Schmetterlinge keine Nesseln mehr finden, fehlt ihren Raupen das Futter: Sie werden selten. Schade! Wer dagegen Brennnesseln im Garten duldet, holt sich damit die Falter zurück.